erinnern Oktober / November 2013
Erinnern sei das Abrufen von im Hirn gespeicherten Informationen, so möchte man definieren. Aber die Erkenntnisse der "Erinnerungswissenschaft" zeigen etwas anderes: Erinnern ist ein ständiger Prozess; wenn ich mir eine Episode meines Lebens vergegenwärtige, kann das auf sehr unterschiedliche Weisen geschehen, vielleicht dankbar, vielleicht zornig, aber immer wirkt es sich aus auf mein Selbstverständnis und meine Reaktionen. Und wenn wir einander eigene Erlebnisse oder alte Geschichten erzählen, geschieht das Gleiche, unsere Beziehung wird dabei weitergestaltet.
Was die Erinnerungswissenschaft auf hohem Niveau untersucht, wird im Heft "erinnern" im Alltag erforscht. Es erzählt, wie Frauen einen biblischen Text umsetzen, indem sie rückwärts in die Zukunft gehen. Es berichtet über das Gedächtnis von Archiven und Kirchengebäuden und darüber, wie Erinnerungen Demenzkranke zu beleben vermögen. Es stellt die Schule der Psychoanalyse vor, gibt Tipps für das Gedächtnistraining und lässt alte Lieder erklingen...
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